Auf dieser Seite haben wir in kurzer Form unsere Erfahrung aus 25 Jahre Wohnmobilfahren aufgeschrieben.
Ein paar Jahre hatten wir auch einen Wohnwagen und unsere Erfahrungen dazu findet ihr weiter unten.
Campen geht auch mit Zelt und viele Campingplätze bieten heute Mobilheime, Hütten oder Bungalows an.
Eine gute Alternative um das Leben auf dem Campingplatz mal kennen zu lernen ohne in eigenes Equipment investieren zu müssen. Aber in der Hauptsaison nicht immer ganz billig.
Wir haben im Weiteren ein wenig unsere Erfahrungen aus unserem Campingleben aufgeschrieben und hoffen, man kann den einen oder anderen Tipp gebrauchen.
Wie schon erwähnt, sind wir 1994 zum ersten Mal mit einen Wohnmobil unterwegs gewesen.
Ein Bürstner Alkoven Model mit unseren 2 Kindern. Das ist jetzt 25 Jahre her.
Unser Sohn war damals 5 Jahre alt und unserer Tochter 3. Es hat super geklappt und man kann mit Kindern wunderschön im Womo fahren. Es ist kuschelig und die Familie ist mal für einige Zeit wirklich eng zusammen. Wer auf 10qm bei Regen und Sonne klar kommt, schafft es dann auch zu Hause.
Davor, beginnend in der Studienzeit ca. 1983, sind wir durch gute Freunde zum Camping gekommen. Zuerst mit Zelt und später mit einem Rapido Klappwohnwagen. Also ist uns das Campingleben seit nun ca. 36 Jahren vertraut.
Was sind nun unsere Erfahrungen aus diesen Jahren und was spricht für den Wohnwagen, das Zelt oder auch das Wohnmobil.
Natürlich spielen die Kosten eine Rolle für welche Art Campingleben man sich entscheidet. Welche Art des Urlaubes man machen möchte, ist auch bei den Campern sehr unterschiedlich und hängt nicht nur vom Geld ab.
Ich bezeichne hier mal Camper als alle diejenigen, die mit Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil unterwegs sind.
Man kann die Unterscheidung auch vielleicht etwas anders machen. Es gibt da mehr den Typ Zugvogel auf der einen Seite und die Sesshaften auf der anderen und das Ganze in den unterschiedlichsten Mischformen. Und auch Camper, die mal so oder mal so unterwegs sind.
Alle diejenigen die z.B. als Backpacker unterwegs sind und eventuell auch ein Zelt mit haben und andere, die mit einfachsten Mitteln Abenteuer Urlaub machen oder auch sonst irgendwie Campen, will ich hier mal ausklammern. Ist eine tolle Sache. Unser Sohn ist so für ein Jahr unterwegs und er ist super zufrieden damit.
Ich möchte hier aber eher über uns, sagen wir mal Normalo Camper, Erfahrungen, mit Zelt oder Wohnwagen (auf Campingplatz) und Wohnmobil auf Touren, berichten. Auch zum Thema Dauercamper können wir nicht viel sagen, da wir das selber so nie gemacht haben.
Aus unserer Sicht ist der Aufenthalt auf einem Campingplatz der ideale Ort, um mit Zelt oder Wohnwagen Urlaub zu machen. Der Unterschied liegt eher ein wenig im Luxus, den man sich beim Campen gönnen möchte. Ist man bereit einen Wohnwagen zu kaufen, ihn unterzustellen, und besitzt man ein geeignetes Zugfahrzeug?
Der Urlaub vor Ort mit Zelt oder Wohnwagen unterscheidet sich im Wesentlichen dann nicht so großartig.
In der Regel wird ein Campingplatz für einen gewissen Zeitraum gebucht und man verbringt hier seine Zeit und macht Ausflüge in die Umgebung.
Natürlich hat man, wie schon gesagt, im Wohnwagen in der Regel mehr Luxus als im Zelt, aber das ist auch Geschmackssache. Bei schlechtem Wetter, besonders über längere Zeiträume, ist der Wohnwagen natürlich ein echter Komfortgewinn gegenüber einem durchweichten Zelt. Wenn’s kalt ist natürlich auch.
Der große Vorteil ist hier auf jeden Fall, dass man ja seinen PKW, oder bei vielen auch das Motorrad, mit dabei hat, und man somit mobil ist und sein temporäres Zuhause auf dem Campingplatz stehen lassen kann.
Wir sind auch einige Jahre mit dem Wohnwagen unterwegs gewesen. Nach einigen Tagen ist man am Ziel angekommen und hat sich so auf seinem Campingplatz ausgebreitet, dass man schon einen Tag vor der Rückreise mit dem „Abrödeln“ beginnen muss, damit am nächsten Tag alles startklar ist. (Muss nicht bei jedem so sein aber bei uns war es so.)
Wie gesagt, das Campen wie oben beschrieben ist eher was für den sesshaften Typ.
Auf der anderen Seite gibt es da nun den Womo Fahrer in unterschiedlichster Ausführung. Also die Zugvögel.
Vom Selbstbau Camper aus altem Kastenwagen selbst liebevoll gebastelt über den Adventure Typ im World-Trip Off-Road MAN oder Iveco 4x4 Mobil für 500.000 € und mehr über die Familie im Alkoven Mobil, das Ehepaar im Teil- oder Vollintegriertem Mobil von ein paar Tausend € bis zu mehreren Millionen € ist alles unterwegs. Der Wohnmobil Fahrer als Spezies ist nicht so einfach zu klassifizieren.
Es gibt Ihn in unterschiedlichster Ausprägung.
Viele genießen die Freiheit, die Ihnen das Wohnmobil bietet.
Autarkie ist hier das Zauberwort. Dies bedeutet, dass man ohne Campingplatz oder auch ohne ausgewiesenen Stellplatz sich frei bewegen und übernachten kann. Die meisten Wohnmobile sind mit der entsprechenden Technik ausgestattet, so dass man nur mit dem, was man dabei hat, ein paar Tage autark leben kann.
Strom kommt aus der Bordbatterie oder aus der Solaranlage. Wasser aus dem Tank und das Abwasser wird im Grauwassertank gesammelt. Gas für die Heizung und zum Kochen usw. befindet sich in Gasflaschen oder im Gastank. So kommen die meisten ohne weitere Infrastruktur für ein paar Tage zumindest zurecht.
Andere möchten nachts lieber auf einem ausgewiesenen Stellplatz stehen. Diese Stellplätze bieten in der Regel ein gewisses Maß an Infrastruktur an. Strom, Versorgung- und Entsorgungsmöglichkeit, Toiletten zum Teil auch Duschen usw. werden angeboten. Die Übernachtungen hier sind selten kostenlos, aber trotzdem von den Kosten in den meisten Fällen noch überschaubar. In der Regel bewegen sich die Kosten zwischen 10€ und 15€ oder darunter pro Nacht. Strom kommt oft dann noch extra dazu.
Der Stellplatz bietet zusätzlich eine gewisse Sicherheit, da man oft nicht alleine steht.
Es gibt Stellplätze in allen Variationen. Vom Platz für 2 Womos beim Winzer bis zu großen Plätzen für 100 und mehr Wohnmobile. Oft liegen die Plätze günstig und man kann von da einfach in Städte oder zu Sehenswürdigkeiten kommen.
Auf den Stellplätzen findet man oft Leute, die nur für eine Nacht bleiben oder für 1-3 Tage die nähere Umgebung mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden.
Als wir mit dem Wohnmobilfahren anfingen, waren Stellplätze in der heutigen Form und Menge so noch gar nicht vorhanden. Durch die Navis und entsprechende Apps kann man heute jederzeit von unterwegs Ausschau nach dem nächsten Platz halten, und wenn nicht gerade Hochsaison ist, bekommt man auch fast immer ein Plätzchen für die Nacht.
Wir nutzen hauptsächlich Stellplätze für die Übernachtung, wenn wir eine Tour fahren.
Da sind wir beim Thema.
Touren fahren bedeutet aus unserer Sicht, dass man nicht ein festes Ziel für den ganzen Urlaub hat, sondern dass man sich von Zwischenziel zu Zwischenziel bewegt. Also eine Tour fährt. Hierfür ist das Wohnmobil mit Abstand die erste Wahl.
Erstens fährt sich ein Wohnmobil einfacher als ein Wohnwagengespann und zweitens ist dies mit seiner Technik bestens dafür ausgerüstet. Das Wohnmobil hat z.B. ein geschlossenes Wassersystem, also auch einen Abwassertank, der Voraussetzung für das Stehen auf den meisten (zumindest deutschen) Stellplätzen ist. Die Wasservorräte sind fast immer erheblich Größer als in einem normalen Wohnwagen. Wohnwagengespanne dürfen hier nur selten stehen, aber es gibt auch einige Stellplätze wo das möglich ist. Das Wohnmobil hat eine eigene Stromversorgung für den Aufbau usw. Ein Wohnwagengespann ist sehr lang und alleine aus diesem Grund oft ungeeignet für die klassischen Wohnmobilstellplätze.
Natürlich kann man sich mit dem Wohnmobil auch fest auf einen Campingplatz stellen. Nach ein paar Tagen hat man dann das gleiche Problem wie der Wohnwagenfahrer. Mal eben schnell losfahren ist nicht mehr. Selbst wenn das Womo reisefertig da steht, ist es oft das “Drumherum“ was einen spontanen Kurztrip in den Nachbarort verhindert. Oft sind Campingplätze ziemlich verbaut. Hecken und Bäume säumen die Wege und Parzellen, so dass man nicht mal so eben mit seinen „fetten“ Womo raus fahren kann. Dann muss man es da, wo man hin will, auch noch abstellen können usw.
Unsere Erfahrung ist also: Mit dem Womo auf den Campingplatz geht, aber so flexibel wie mit einem PKW ist man nicht. Viele Womo Fahrer haben aus diesen Gründen ja das Fahrrad oder heute das E-Bike dabei. Manche transportieren einen Roller oder Motorrad oder den Kleinwagen auf dem Anhänger.
Wir machen beides. Touren Fahren oder fest stehen mit Freunden. Die haben einen Wohnwagen und somit ist der PKW vorhanden. Haben wir ein Glück, dass wir solche Freunde haben. (Nicht nur wegen des Autos natürlich)
Wenn man einen Urlaub bevorzugt, in dem man seinen Standort nicht oder nur wenig verändert, ist der Wohnwagen oder Zelt die optimale Unterkunft. Auch sind die Kosten im Vergleich zu einem Wohnmobil erheblich günstiger.
Große Familienzelte sind auch eher was für einen längeren Aufenthalt an einem Ort.
Zelturlauber mit kleinen 2 Mann Kuppelzelten, die in einer ½ Stunde aufgebaut sind, sind natürlich in der Lage sich schnell von Platz zu Platz zu bewegen und können ähnlich wie in einen Wohnmobil einfach öfter den Standort wechseln.
Ansonsten ist für die Tour das Womo die erste Wahl. Fest stehen geht damit auch mit den Einschränkungen wie oben beschrieben.
Noch was zum Wohnwagen. Tourenfahren geht damit natürlich auch. Es gibt aber eben Einschränkungen was das Übernachten angeht und das Gespann ist eben erheblich unhandlicher als ein Womo.
Ich denke mit dem Wohnwagen Touren zu fahren ist was für Länder, in denen noch Platz ist, z.B. Schweden, Norwegen, aber hier weniger die engen Fjordstraßen, oder auch Finnland.
Wir sind mit Zelt, Wohnwagen und Wohnmobil gefahren. Die Vorlieben ändern sich auch mit der Zeit. Und wenn man älter wird ist ein wenig Luxus auch schön.
Aber egal wie es jeder für sich entscheidet.